Bisher habe ich zwar schon viele MUC.easy in Betrieb genommen, viele bei Kunden, wenige direkt bei uns im Haus. Nun war es an der Zeit, auch im eigenen Heim das Thema Smart Metering anzugehen. Eine Analogie kommt einem da unfreiwillig in den Sinn: Baue das erste Haus für deinen Feind, das zweite Haus für deinen Freund, das dritte Haus für dich selbst. Liebe Kunden, bitte verstehen Sie das nicht falsch.
Scherz bei Seite. Es ergab sich einfach nicht eher. In meinem Heim ist vor kurzem ein Easymeter-Zähler Q3DA und ein Gaszähler BKG4-MT eingebaut worden, also smarte Meter, welche wir mit dem MUC.easy auslesen können. Daher machte ich mich ran an das Werk.
Da der Easymeter mir bereits bekannt war, versuchte ich zunächst diesen anzubinden. Der Easymeter hat auf seiner Oberseite eine optische Schnittstelle über diese er alle 2 Sekunden seine Daten sendet. Als Protokoll nutzt er einen Modus der EN 62056-21 im Push-Betrieb – also das alte „1107-Protokoll“. Bei uns im MUC.easy kann dies über das serielle Interface angebunden werden. Da der MUC.easy lediglich RS-232 bzw. RS-485 bietet, muss noch das optische Signal in ein serielles Signal, hier RS-232, gewandelt werden.
In unserem Labor fand ich noch einen alten selbstgebauten Adapter: eine Photodiode mit einem Pull-up-Widerstand tut es. Beides verdrahtet und direkt an einen RJ45-Steckverbinder gecrimpt gibt dem MUC.easy die Möglichkeit, die Daten von einer optischen Schnittstelle zu empfangen. Die Physik ist also relativ einfach.
Nun ging es an die Parametrierung. Der MUC.easy bietet eine serielle Schnittstelle, welche passend zum Easymeter parametriert wird. Dieser nutzt DLDE-Push-Mode (die EN 62056-21 “Direct local data exchange” haben wir mit DLDE abgekürzt), 9600 baud, 7 Datenbits, gerade Parität und 1 Stoppbit. Das lässt sich im Datenblatt herauslesen. Das Timing bzw. die Timingparameter musste ich selbst erst testen. Da alle 2 Sekunden ein Paket kommt, müssen die Timings doch recht klein eingestellt werden; im Gegensatz zu den Standardeinstellungen, welche sich eher an der typischen Handschake-Kommunikation nach IEC 1107 mit 300 baud orientieren. Im Test zeigten sich folgende Einstellungen als sinnvoll: First Timeout 1000ms (Pause zwischen zwei Paketen) und Full Timeout 1500ms (spätestes Ende des Empfangs). Auf der Konfigurationswebseite des MUC.easy sieht das dann so aus:
Jetzt musste ich den Zähler in die Zählerliste hinzufügen, da über die serielle Schnittstelle, anders als beim M-Bus, keine Suche möglich ist. Mit dem Kontextmenü “Add meter” kam ich schnell zum Erfolg, der Zähler wird so angelegt:
Nun fehlten noch die Zählerwerte. Diese legte ich ebenfalls über das Kontextmenü an. Bei DLDE erfolgt die Zuordnung der Werte im Datenstrom über die OBIS-ID. Daher musste ich zwingend eine gesendete OBIS-ID zuordnen, um dem MUC.easy die Auslesung zu ermöglichen. Nachdem die fünf für mich relevanten Werte angelegt waren, ist dies mein erstes Zwischenergebnis:
Ein Hinweis an dieser Stelle: zur Prüfung der Werte, welche der Zähler sendet, habe ich den Rohdatenlog kurzzeitig aktiviert und mir den Datenmitschnitt angesehen. Dieser ist im ASCII-Format, also Klartext und somit lesbar.
Dies erstmal zur Inbetriebnahme des MUC.easy mit dem Stromzähler von Easymeter. Im zweiten Teil geht es dann um den Anschluss des Gaszählers. Als Abschluss dann hier noch die Variante mit professionellem Optokopf: